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Singen über Gott und die Welt

MAINZ (13. Februar 2012). Nicht zufällig lehnt sich RheinVokal in diesem Jahr thematisch an den rheinland-pfälzischen Kultursommer an: „Gott und die Welt“ bietet auch einen passenden Rahmen für das Festival am Mittelrhein, um vom 5. Juli bis zum 12. August 2012 namhafte Chöre, Solisten und A-Cappella-Ensembles zu präsentieren.

Mit 17 Veranstaltungen in zehn Städten und Gemeinden des Landes von Bingen bis Remagen gastiert RheinVokal in Kirchen und Klöstern sowie Schlössern und Museen um sich sowohl kleinen musikalischen Raritäten als auch großen Werken der europäischen Vokalmusik zu widmen. Spielstätten sind hier die Christuskirche in Andernach, das Kursaalgebäude in Bad Ems, die Binger Basilika St. Martin, in Boppard St. Pankratius und St. Severus sowie die Stadthalle, in Koblenz die Basilika St. Kastor und das Kurfürstliche Schloss, Schloss Montabaur, in Neuwied Schloss Engers, der Saal der Herrnhuter Brüdergemeinde sowie die Marktkirche und die Abteikirche Rommersdorf, die Liebfrauenkirche in Oberwesel, das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen und schließlich die Abteikirche Maria Laach.

2012 schlägt RheinVokal einen großen Bogen über 800 Jahre geistliche Musik in Europa – sozusagen von Sankt Martin bis Frank Martin: Eine mittelalterliche Martinslegende führt den Reigen der geistlichen Programme an, gefolgt von einer Vesper aus dem Faenza-Codex mit dem Ensemble „Mala Punica“; führende Barockensembles und Solisten sind im Requiem von Johann Rosenmüller und in Kantaten von Johann Sebastian Bach zu erleben; Michael Hofstetter dirigiert Giovanni Batista Pergolesis „Stabat Mater“ mit den Countertenören Valer Barna-Sabadus und Terry Wey und das englische A-Cappella-Ensemble „Voces8“ singt im Eröffnungskonzert am 5. Juli 2012 in der Koblenzer Basilika St. Kastor Messsätze von William Byrd bis John Tavener; das SWR-Vokalensemble unter seinem Leiter Marcus Creed schlägt seinerseits wieder eine Bresche für das 20. Jahrhundert, wenn es Kompositionen von Frank Martin, Hans Werner Henze und Ralph Vaughn Williams singt.

Einen besonderen Akzent setzt erneut der Südwestrundfunk als Mitveranstalter mit einer SWR2-Kulturnacht. In diesem Jahr wird am 8. Juli die Abtei Rommersdorf zum Schauplatz von Umberto Ecos „Der Name der Rose“. Wie viele andere Konzerte wird auch dieser Abend vom Hörfunk mitgeschnitten.

Neben der geistlichen Musik runden weltliche Gesänge das Bild ab, wobei das Lied von der Lautenkomposition bis zum englischen Pop-Song den zweiten roten Faden des Festivals bildet. Dabei betritt RheinVokal spannendes Neuland, wenn Christoph Prégardien und Michael Gees zu einer Liederwerkstatt nach Schloss Engers einladen: Hier finden am 22. Juli 2012 Meisterkurse zu den Themen „Lied“ und „Vokale Ensemble-Improvisation“ statt; ein Podiumsgespräch der Künstler mit Sabine Fallenstein leitet dann zum abendlichen Konzert mit Prégardien und Gees sowie den Kursteilnehmern, Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz Köln, über. In weiteren Lied- und Songabenden sind so unterschiedliche Stimmen zu hören wie Johannette Zomer, Paul Carrack oder die amerikanische Sopranistin Marisol Montalvo.

Die Konzerte im Überblick

5. Juli 2012, 20 Uhr, Basilika St. Kastor Koblenz: „Cantate Domino” mit dem Ensemble „Voces8“

7. Juli 2012, 20 Uhr, Christuskirche Andernach: „Licht vom Licht“ mit dem SWR Vokalensemble

8. Juli 2012, 18 Uhr, Abteikirche Rommersdorf Neuwied-Heimbach-Weis: SWR2-Kulturnacht „Der Name der Rose“ (Lesung mit Ulrich Noethen; Musik aus Spätmittelalter und Renaissance)

13. Juli 2012, 19 Uhr, Liebfrauenkirche Oberwesel: „Mysterien“ – Messsätze, Motetten und Vespervertonungen aus dem Codex Faenza mit dem Ensemble „Mala Punica“

14. Juli 2012, 19 Uhr, St. Severus Boppard: „Ich bin vergnügt“ mit Jasmin Hörner (Sopran), Tobias Berndt (Bariton) und der Lauttencompagney Berlin

15. Juli 2012, 18 Uhr, Marktkirche Neuwied: „In Paradisum” mit La Capella Ducale und Musica Fiata (Leitung: Robert Wilson, Leitung)

20. Juli 2012, 20 Uhr, Kurfürstliches Schloss Koblenz: „Stravaganza d’amore“ Kompositionen von Monteverdi, Marini, Corradi, u.a. mit dem Ensemble „vivante“

22. Juli 2012, ab 14 Uhr, Schloss Engers Neuwied: „Lied und Lyrik“ – Meisterkurs und Konzert mit Christoph Prégardien und Michael Gees für Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln

26. Juli 2012, 20 Uhr, Abteikirche Maria Laach: „Ave Maria“ mit dem Ensemble „Gallicantus“

27. Juli 2012, 20 Uhr, Schloss Montabaur: „Beautiful“ – Lieder von Mozart bis Pintscher mit Marisol Montalvo (Sopran) und Erik Nielsen (Klavier)

28. Juli 2012, 19 Uhr, St. Pankratius Boppard-Herschwiesen: „Stabat Mater“ mit Valer Barna-Sabadus, Terry Wey (Countertenöre) und dem Neumeyer Consort (Leitung: Michael Hofstetter)

29. Juli 2012, 15 Uhr, Basilika St. Martin Bingen: „Sankt Martin“ mit dem Ensemble „Diabolus in Musica“

3. August 2012, 20 Uhr, Arp Museum Bahnhof Rolandseck: „Sehnsucht“ – Lieder von Schubert, Mendelssohn und Brahms mit Jutta Koch (Sopran) und Eric Schneider (Klavier) sowie dem Ensemble „Die Meistersinger“

4. August 2012, 19 Uhr, Stadthalle Boppard: „Yesterday” mit Paul Carrack und der SWR Big Band

5. August 2012, Herrnhuter Brüdergemeinde Neuwied: „Arkadien“ – Kantaten von Vivaldi, Scarlatti, Bononcini und Porpora mit Flavio Ferri-Benedetti (Altus) und dem Ensemble „Il profondo”

10. August 2012, 20 Uhr, Schloss Engers Neuwied: „Schäferstündchen“ – Lieder zur Laute mit Johannette Zomer und Fred Jacobs

12. August 2012, 19 Uhr, Kursaalgebäude Bad Ems: „Wochenend‘ und Sonnenschein“ –„The Gents“ singen Lieder von den Comedian Harmonists, George Gershwin, Billy Joel

Das Festivalprospekt mit Informationen zu den einzelnen Konzertprogrammen kann telefonisch unter 02622 9264250 angefordert werden; Karten und weitere Informationen im Internet unter rheinvokal.de.

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