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Spektrum Villa Musica

MAINZ – Unter dem Dach der Landesstiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz engagieren sich elf Partner für die gemeinsame Initiative für Neue Musik „Spektrum Villa Musica“. Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen von „Netzwerk Neue Musik“ werden in den nächsten vier Jahren im ganzen Land zeitgenössische Kompositionen in den Mittelpunkt gestellt.

Von 2008 bis 2011 entsteht an vielen Orten des Landes Neue Musik – mal Live-Elektronik mit Singstimmen, mal als audiovisueller Akt an ungewöhnlicher Spielstätte, als experimentelles Musiktheater von Schülerinnen und Schülern oder Kammerkonzert mit traditionellen Instrumenten.

Voraussetzung für die Projektförderung war ein Zusammenschluss der bereits bestehenden rheinland-pfälzischen Initiativen; neben der Villa Musica wirken unter anderem die Landesmusikakademie, das Landesmusikgymnasium in Montabaur und die AG Neue Musik des Leininger Gymnasiums in Grünstadt, das Herrenhaus Edenkoben, ART PONT – Trombacher Hof, das Jugendensemble Neue Musik Rheinland-Pfalz und Saarland, die Städte Kaiserslautern und Neuwied sowie die Musikhochschule Mainz und der Südwestrundfunk mit.

Kulturstaatssekretär Prof Dr. Jochim Hofmann-Göttig lobte die Initiative als runden Tisch der Neuen Musik in Rheinland-Pfalz: „Zum ersten Mal haben sich alle wesentlichen Institutionen in diesem Bereich zusammengesetzt, um ein gemeinsames Programm zu entwerfen. Das alleine ist schon ein ganz wesentlicher Impuls, der vom Netzwerk Neue Musik in Berlin für das Land ausging. Ich freue mich auf die spannenden Veranstaltungen des ersten Jahres.“

„In den Programmen der Villa Musica wird stets auch ein Akzent auf die Neue Musik gesetzt, wobei wir die Schmerzgrenze nicht überschreiten. Mit dieser Appetithäppchen-Theorie wecken wir die Neugier unserer Zuhörer“, erklärte der Kulturstaatssekretär als Vorstandsvorsitzender der Landesstiftung. Mit „Spektrum Villa Musica“ wollen die Projektpartner jetzt auch in Kreise vordringen, „in denen es nicht einfach nur chic ist, sich mit der Avantgarde zu befassen“.

Besonders betonte Hofmann-Göttig die pädagogische Begleitung, wie sie vorbildlich in Montabaur und Grünstadt gelebt werde. Die dortige AG-Leiterin Silke Egeler-Wittmann kennt gerade Kinder und Jugendliche als ein „wunderbares und aufmerksames Publikum“ für Neue Musik.

Die einzelnen Projektpartner setzen dabei verschiedene Schwerpunkte. So bauen die Villa Musica und das Herrenhaus Edenkoben im „Treffpunkt Kammermusik“ Brücken zwischen Kammermusik von heute und Klassikern der Avantgarde. Konzerte finden auch in Neuwied, Kaiserslautern und bei anderen Projektpartnern statt

Die zweite Säule des Projekts heißt „Komponisten in die Schule“, wobei Schülerin-nen und Schüler der AG Neue Musik Grünstadt und des Landesmusikgymnasiums Montabaur selbst zu Kreativen und Performern werden. Betreut von Komponisten, recherchieren sie ihr eigenes Material und entwerfen neue Stücke.

Im „Klangraum Rheinland-Pfalz“ engagieren sich ART POINT – Trombacher Hof, die Musikhochschule Mainz, die Stadt Kaiserslautern und das Jugendensemble Neue Musik bei der Inszenierung des Landes als Klangraum – in audiovisuellen Großprojekten, mit Live-Elektronik und anderen Medien. Workshops der Landesmusikakademie ergänzen die Projekte.

Nach einem fulminanten Start mit dem Eröffnungsprojekt „MenschMaschine-KlangMaschine“ der Künstlerin Sigune von Osten von ART POINT – Trombacher Hof Ende Mai im aufgelassenen Portland-Zementwerk in Mainz folgt mit „Visionen – Gesänge zu Dantes Göttlicher Komödie“ ein Projekt der Mainzer Hochschule für Musik am 4. Juli um 19.30 Uhr in den Kammerspielen vor Ort sowie am 12. Juli um 20 und am 13. Juli um 18 Uhr im Schlosstheater Rheinsberg.

Der Spielplan von „Spektrum Villa Musica“ umfasst für 2008 insgesamt 15 Konzerte, Workshops und audio-visuelle Events in Mainz, Neuwied, Kaiserslautern, Edenkoben und Montabaur. Das komplette Programm ist im Internet unter www.spektrum-villamusica.de einzusehen.

15 Städte und Regionen mit insgesamt 255 Netzwerkpartnern fördert das bundesweite Netzwerk Neue Musik. Initiiert von der Kulturstiftung des Bundes tritt das Förderprojekt dafür ein, der Neuen Musik mehr Gehör und ein größeres Publikum zu verschaffen. Dabei werden die einzelnen Projekte in den kommenden vier Jahren nicht nur die unterschiedlichsten Konzepte und Vermittlungsmethoden realisieren. Ziel ist es weiterhin, über den Förderzeitraum hinaus tragfähige Strukturen aufzubauen, die der Neuen Musik einen festen Platz im Kulturleben geben. Informationen zu allen genannten Projekten und deren Veranstaltungen finden sich unter www.netzwerkneuemusik.de.

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