Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2011 stehen fest
MAINZ (4. November 2010) Die vom Mainzer Forumtheater Unterhaus berufene Fachjury hat die Künstler ermittelt, die mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2011 ausgezeichnet werden: Frank Lüdecke, Rainald Grebe, Ulan & Bator sowie Dota Kehr. Der Ehrenpreis geht an Klaus Peter Schreiner.
Die wichtigste Auszeichnung dieses Genres wurde vor 39 Jahren vom Unterhaus gestiftet und erstmals an den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch vergeben; sie ist damit auch die älteste in Deutschland. Der mit jeweils 5.000,- Euro dotierte Preis berücksichtigt die Sparten Kabarett, Chanson, Lied und Musik sowie Kleinkunst. Die Stadt Mainz stiftet dazu den Förderpreis in gleicher Höhe und seit 2008 beteiligt sich auch das Land Rheinland-Pfalz mit dem Ehrenpreis, womit der Deutsche Kleinkunstpreis mit insgesamt 25.000,- Euro die am höchsten dotierte Kabarett-Auszeichnung ist.
Die Jurybegründungen im Einzelnen:
Den Deutschen Kleinkunstpreis 2011 in der Sparte Kabarett erhält Frank Lüdecke: „Damit zeichnet die Jury einen Querdenker aus, der klug und garstig zugleich Verbindungen herstellt, wo kaum einer sie zu vermuten gewagt hätte. Ausgehend von den Verwilderungen des Profanen philosophiert er sich mit wohlkalkulierter Präzision hinauf zu den Grundsatzfragen menschlichen Zusammenlebens.“
Den Deutschen Kleinkunstpreis 2011 in der Sparte Chanson, Lied und Musik erhält Rainald Grebe: „Damit zeichnet die Jury einen grandiosen Theatermann aus, der genussvoll gegen vermeintliche Regeln der Kunst verstößt. Seine Lieder und Texte konfrontieren das Publikum mit sich selbst und den eigenen Widersprüchlichkeiten. In seiner Art ist er unvergleichlich. Grebes Chaos hat auf unberechenbare Weise Methode und philosophisches Gewicht.“
Den Deutschen Kleinkunstpreis 2011 in der Sparte Kleinkunst erhält das Duo Ulan & Bator: „Damit zeichnet die Jury zwei exzellente Komödianten aus, die Werbesprüche, Alltagsfloskeln und Politphrasen zu irrwitzigen Grotesken verdichten. Mit frappierender Coolness und perfektem Timing betreiben Frank Smilgies und Sebastian Rüger großartiges Slapstick-Theater.“
Den Förderpreis der Stadt Mainz zum Deutschen Kleinkunstpreis 2011 erhält Dota, die „Kleingeldprinzessin”: „Damit zeichnet die Jury eine erfrischend ungekünstelte Künstlerin aus, die es mit eindringlichen Liedern versteht, atmosphärisch zu verzaubern. Solo, im Duo oder mit ihrer Band, den „Stadtpiraten“. Sie nutzt die Sprache nicht nur als scharfsinnig gewitztes Werkzeug für ihre bildstarke Poesie, sondern – mit Beat und Binnenreimen – auch als treibende, rhythmische Kraft. Dota Kehr öffnet die Herzen und lässt die Texte tanzen.“
Den Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz zum Deutschen Kleinkunstpreis 2011 erhält Klaus Peter Schreiner: „Damit zeichnet das Land Rheinland-Pfalz einen hintersinnigen Aufklärer und kritischen Beobachter unter den Kabarett-Dichtern der Bundesrepublik aus, der von 1958 bis 2000 – unter anderem – Hausautor und graue Eminenz der Münchner Lach- und Schießgesellschaft war. Klaus Peter Schreiners Texte gehören in ihrer Mischung aus Prophetie und Poesie seit langem zum Kanon der satirischen Literatur.“
Die Preisverleihung findet am 13. März 2011 um 20 Uhr im Unterhaus statt und wird von 3sat und ZDF zeitnah gesendet.