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Der Kabarettpreis Prix Pantheon 2008 geht an René Marik, Tobias Mann und Frank-Markus Barwasser

BONN (pm) – Der deutsche Kabarett-, Comedy- und Satirepreis Prix Pantheon 2008, dotiert in vier Kategorien mit insgesamt 13.000 Euro, wurde durch eine regelrechte „Kleinkunst-Olympiade“ zwischen zwölf geladenen Kabarettisten, Komikern, Liedermachern und Musikkomödianten aus der ganzen Republik, und Österreich Ende April im Bonner Pantheon ausgetragen.

Der Preis in der Kategorie „Frühreif und Verdorben“ ging an den am 1.6.1970 in Hildesheim geborenen Puppenspieler, Comedian und Musiker René Marik.In der Laudatio der Jury zu René Marik heißt es: „Auf Mariks Handpuppenbühne ist die Anarchie das Grundgefühl, aus dem sich ein wunderbar infernalischer Infantilismus ableitet.“

René Marik beherrsche eine Kunst, deren Erfolg das tiefe Bedürfnis der Zuschauer spiegele, einmal im Småland bei Ikea die Sau rauszulassen und noch einmal hemmungslos mit den bunten Bällen auf angepasste Altersgenossen feuern zu dürfen. René Marik könne auch sehr schön nicht singen: „Was er aus Liedern macht, verleiht ihnen stets eine ganz besondere Note, die beflügelt wird vom Geist des absichtsvollen Versagens”, so die Jury.

Mariks schräge Protagonisten wie der Frosch Herr Falkenhorst, Barbie, Eisbär Kalle und der blinde Maulwurf erreichen in den letzten Monaten eine stetig steigende Fangemeinde. Seine Puppenspielszenen sind die Spitzenreiter in der Beliebtheitsskala der Internetvideoplattform YouTube.

Der Prix Pantheon-Publikumspreis „Beklatscht und Ausgebuht“ wurde plebiszitär von dem mit allen Witzen gewaschenen Pantheon-Publikum in geheimer Wahl ermittelt und geht an den in Mainz am geborenen Kabarettisten, Musiker und Entertainer Tobias Mann.

Dieser begeisterte das Pantheon-Publikum mit unbändiger Spielfreude und seinem lausbubenhaftem Charme. Dabei tauchte Mann mühelos in die Untiefen seines Daseins als Mitglied der „Generation Jammerlappen“ ein, mit ihren diversen Ansprüchen, ausufernden Träumen und verqueren Selbstwahrnehmungen.

Der bereits im Vorfeld durch die Jury gewählte Sonderpreis „Reif und Bekloppt“ ging an den 1960 in Würzburg geborenen Kabarettisten Frank-Markus Barwasser bekannt vor allem in seiner Bühnenfigur Erwin Pelzig.

Im vorletzten Jahr wurde der Prix Pantheon um eine vierten Preis-Kategorie erweitert: den TV-Publikumspreis, der über die Stimmen der Zuschauer und Zuhörer im Anschluss an die TV- Ausstrahlungen des Prix Pantheon im WDR-Fern¬sehen, in 3sat und auch im WDR5-Hörfunk ermittelt wird.

Alle zwölf im Vorfeld nominierten Kandidaten des Prix Pantheon 2008 haben also die Chance auf einen weiteren Preis. Nominiert sind: Annamateur & Aussensaiter, Ingo Börchers, Matthias Egersdörfer, Robert Louis Griesbach, Carolin Kebekus, Marc-Uwe Kling, Toni Mahoni, Tobias Mann, Rene Marik, Matthias Seling, Birgit Süß und Mark Welte).

Das Bonner Kleinkunsttheater Pantheon vergibt den Prix Pantheon seit 1995. Der Prix Pantheon ist einer der renommiertesten Satirepreise im deutschsprachigen Raum. Preisträger waren bisher unter anderem der Kabarettist und TV-Moderator Harald Schmidt, der Komiker und Kabarettist Michael Mittermeier, der Satiriker Robert Gernhardt, die Kabarettisten Georg Kreisler, Gerhard Polt, Dieter Hildebrandt, das Schweizer Frauenquartett Acapickels, der Kabarettist Hagen Rether.

2007 wurden das Schweizer Duo Ohne Rolf und das Musik-Kasperett Zärtlichkeiten mit Freunden (geteilter Jurypreis), Wilfried Schmickler (Sonderpreis) und Rebecca Carrington (Publikumspreis) ausgezeichnet.

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