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Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz 2008 verliehen

MAINZ – Der Kunstpreis Rheinland-Pfalz ist mit 10.000 Euro die am höchsten dotierte Auszeichnung des Landes im künstlerischen Bereich und geht 2008 an das Fauré Quartett sowie – als Förderpreis – an die Geigerin Anna Sophie Dauenhauer und den Pianisten Joseph Moog.

Mit dem seit 1956 verliehenen Preis würdigt das Land Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen mit dem kulturellen Leben des Landes verbunden sind und darüber hinaus überregionale Bedeutung haben. Zu den Preisträgern gehören unter anderem Emy Roeder (1956), Carl Zuckmayer (1957), Volker David Kirchner (1977) und Martin Schläpfer (2002).

„Wir zeichnen mit diesem wichtigen Preis ein Ensemble aus, das in der Kammermusik herausragende Erfolge erzielt hat“, sagte Kulturstaatsministerin Doris Ahnen während einer Feierstunde im Landesmuseum. Das Fauré Quartett sei national und international eine bedeutende Größe. Eine fünfköpfige Jury unter der Leitung der Ministerin hatte das nach 1995 gegründete Ensemble auf Vorschlag von Prof. Claudia Eder (Hochschule für Musik Mainz), Peter Stieber (SWR), Dr. Peter Hanser-Strecker (Schott-Verlag) und Dr. Karl Böhmer (Villa Musica) ausgewählt.

Auch die Träger des diesjährigen Förderpreises Anna Sophie Dauenhauer und Joseph Moog nannte Ministerin Ahnen „besonders begabte Talente“, wobei sie darauf verwies, dass die diesjährigen Preisträger in enger Verbindung mit der Landesstiftung Villa Musica standen und stehen.

Dabei schlage sich die Förderung beispielsweise durch Villa Musica nicht nur in den Kursen und Konzerten nieder, sondern auch in der Überlassung hochwertiger Streichinstrumente. So spielt zum Anna Sophie Dauenhauer derzeit eine 1869 gefertigte Violine von Jean Baptiste Vuillaume aus der Instrumentensammlung des Landes Rheinland-Pfalz. Auch die Fauré Quartett-Mitglieder Erika Geldsetzer und Konstantin Heidrich verfügten viele Jahre über Instrumente dieser Sammlung.

Die Kultusministerin wies zudem auf die Bedeutung der Jugendensembles des Landes hin, die die Preisträger von „Jugend musiziert“ und andere hochbegabte junge Musiker durch Arbeitsphasen, Konzerte und Tourneen förderten: „Die Streicher unter den heutigen Preisträgern waren alle langjährige Mitglieder des Landesjugendorchesters Rheinland-Pfalz“, betonte Ahnen.

Eine Kostprobe ihres Könnens gab Anne Sophie Dauenhauer während der Feierstunde mit Heifetz-Bearbeitungen der Stücke „Jeanie with the light brown hair“ von Stephen Foster und „Valse bluette“ von Riccardo Drigo, während Joseph Moog durch eine kraftvolle Interpretation der Ungarischen Rhapsodie Nr. 12 von Franz Liszt beeindruckte.

Die Freunde der Kammermusik mögen es sicherlich bedauert haben, dass gerade die Hauptpreisträger – nämlich Erika Geldsetzer (Violine), Sascha Frömbling (Viola), Konstantin Heidrich (Violoncello) und Dirk Mommertz (Klavier) – nicht selbst aufspielten. Dafür ging Dr. Karl Böhmer in seiner Laudatio umso mehr auf die ungewöhnliche Quartett-Besetzung ein, entschieden sich doch viele Musiker eher für eine Solistenkarriere. Schließlich sei das Klavierquartett zu Mozarts Zeiten alles andere als angesagt gewesen und habe erst später durch Komponisten wie Johannes Brahms an Popularität gewonnen.

„Um sich auf eine Karriere in dieser Formation einzulassen, braucht man Mut.“, sagte Dr. Böhmer: „Tatsächlich hat es in den letzten Jahrzehnten nur ganz wenige stehende Ensembles in dieser Besetzung gegeben, die Weltruf erlangen konnten.“

Dass das Fauré Quartett dazu zählt, zeige die Auszeichnung ihrer Einspielung der Klavier-Quartette von Johannes Brahms unter dem Label der Deutschen Grammophon, für die die Künstler jüngst als einzige kammermusikalische Produktion den begehrten Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhalten hätten.

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