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Klassische Musik im klassischen Raum: Mainzer Musiksommer 2008 präsentiert Stars wie Hille Perl

MAINZ – Zehn Konzerte veranstaltet der Mainzer Musiksommer in der Saison 2008 und setzt damit an sieben Spielstätten erneut das Motto „Klassische Musik im klassischen Raum“ um. Mit einer ansprechenden Mischung aus großen Stars und jungen Ensembles garantieren die Veranstalter der Landeshauptstadt einmal mehr einen musikalischen Sommer auf hohem Niveau.

Ob im Hohen Dom St. Martin, in der benachbarten St. Johanniskirche, in St. Stepahn, der Villa Musica, im Weihergarten, in Schloss Waldthausen oder – als neuer Austragungsort – in der St. Antoniuskapelle: Chorgesang und Ensemblespiele präsentieren Bekanntes und Unbekanntes. Alle Aufführungen beginnen um 20 Uhr.

Das Eröffnungskonzert bestreitet am 29. Juli im Dom der Mainzer Figuralchor unter der Leitung von Stefan Weiler. Zu Gehör bringt der vokale Klangkörper Werke von Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie neuere Musik von Olivier Messiaen und Theodore Antoniou. An der Orgel wird Hansjörg Albrecht spielen.

Am 30. Juli begrüßt der Mainzer Musiksommer das Ensemble Accentus Austria, das mit Stücken von Francisco Correa de Arauxo, Hernando de Cabezon, Santiago de Murcia, Manuel Machado, Capitán Mateo Romero, Biagio Marini Theatermusiken des 16. Jahrhunderts den Hörer in die faszinierende Welt der Villancicos, Seguidillas, Folias und Canciones entführen wird. Das Konzert findet in St. Johannis statt.

Als einen der Höhepunkte des diesjährigen Musiksommers darf sicherlich das Gastspiel von Hille Perl y Los Otros gelten. Gemeinsam mit den Barock-Gitarristen Lee Santana und Steve Player wird die Weltklasse-Gambenspielerin Werke von Louis Couperin, Monsieur de Sainte-Colombe, Antoine Forqueray, Robert de Visée und Marin Marais zu Gehör bringen. Veranstaltungsort ist am 8. August der Konzertsaal der Villa Musica.

Keine anderen Saiten werden am 12. August in der St. Antoniuskapelle aufgezogen, denn auch hier erklingen mit dem Barrios Guitar Quartet Gitarrenklänge. Die Werkauswahl beschreibt hier allerdings einen stilistisch weiteren Bogen und präsentiert unter anderem Stücke von Henry Purcell, Claude Debussy und Igor Strawinsky.

Mit Joseph Moog spielt am 14. August in Schloss Waldthausen ein junger Pianist, dem die Jury, die den Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen verleiht, 2006 „eine komplex angelegte, reflektierende Künstlerpersönlichkeit mit einer enormen Bühnenpräsenz“ bescheinigte. Er wird Ludwig van Beethovens „Waldtstein-Sonate“ und andere große Klavierwerke interpretieren.

Ebenfalls in Schloss Waldthausen startet der Mainzer Musiksommer am 16. August in seine zweite Halbzeit: Das junge Tecchler-Trio aus der Schweiz spielt Werke von Joseph Haydn, Dmitri Schostakowitsch und Sergej Rachmaninov.

Der Kreuzgang von St. Stephan bietet das passende Ambiente für das Konzert von Stuttgart Radio Brass am 19. August. Erklingen werden hier für Blechbläser bearbeitete Werke von Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Tomaso Albinoni, Samuel Scheidt und anderen.

Einen Akzent auf die Musik des Barock setzt auch das Ensemble L’Ornamento am 21. August in der St. Antoniuskapelle. Die Musiker ziehen den Hörer hinein in den reichen Klang der originalen Barockinstrumente; auf diese Weise wird laut Kritikerlob „alte Musik zum spannenden und erfrischenden Abenteuer. Die Lust an der Musik und enorme instrumentaltechnische Fähigkeiten treffen hier aufeinander“. Das fünfköpfige Ensemble spielt unter anderem Werke von Antonio Vivaldi, Francesco Geminiani und Mathew Locke.

Folkloristisch angehaucht ist der Auftritt der Via Nova Percussion Group am 23. August im Weihergarten 5 des Schott Verlagshauses. Das bulgarisch-österreichische Ensemble hat es sich zum Ziel gesetzt die Vielseitigkeit der Klangmöglichkeiten des oft unterschätzten Schlagwerks zur Geltung zu bringen. Im Mainzer Konzert widmen sie sich der Welt bulgarischer Volksmusik: Aus allen Teilen des Landes haben die Musiker Lieder, Tänze und Chorsätze zusammengetragen und für modernes Schlagwerk bearbeitet. Bei Regen findet das Konzert im Frankfurter Hof statt.

Für das Finale am 27. August in St. Johannis konnten die Veranstalter mit dem Calmus Ensemble Leipzig erneut ein Ensemble der Spitzenklasse verpflichten. Die Künstlergruppe aus vier Männerstimmen sowie einem Sopran singt unter dem Titel „Missa vocalis“ katholische Liturgie-Vertonungen aus der Zeit der franko-flämischen Vokalpolyphonie von Machaut bis Palestrina und ergänzen dies mit Chorälen von Bach nach Liedern von Luther und Motetten von Heinrich Schütz.

Veranstaltet wird der Mainzer Musiksommer als Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz von der Stadt Mainz in Kooperation mit dem SWR und Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz. Karten gibt es im Vorverkauf oder beim Festivalbüro der Agentur „Mainz Klassik“ unter www.mainz-klassik.de. Hier können die Karten auch telefonisch unter 06133/5799991 bestellt werden.

Neu in diesem Jahr ist die Festivalkarte; sie bietet einen Preisnachlass von rund 20 Prozent gegenüber dem Einzelkartenpreis. Die Konzerttermine sind dabei frei wählbar. Auch Schüler und Studenten können je nach Kategorie zu 11,- bzw. 8,- Euro verbilligte Karten erwerben. Die Festivalkarten können unter der angegebenen Nummer telefonisch reserviert werden.

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