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Musikalischer Kurzurlaub

MAINZ (21. März 2022). RheinVokal findet in diesem Jahr zwischen dem 2. Juni und dem 30. August statt. Und das Festival am Mittelrhein wächst: In diesem Jahr kann man gleich 19 Konzerte erleben, wobei mit der Hildegard-Gedächtniskirche in Bingerbrück eine neue Spielstätte hinzugekommen ist. Auch wird man wieder – mit dem Eröffnungskonzert – im Marmorsaal des Kurhauses Bad Ems zu Gast sein.

Thema des diesjährigen Festivals ist Italien, womit sich RheinVokal am Kompass des Kultursommers Rheinland-Pfalz ausrichtet, der ja die „Sterne des Südens“ im Blick hat. Der Bogen der großen italienischen Vokalwerke spannt sich dabei von Palestrina bis zu Puccini, an dessen 100. Todestag die Musikwelt in diesem Jahr erinnert. Zahlreiche Programme wurden eigens für das Festival entwickelt und auf die historischen Spielstätten abgestimmt.

Im Rahmen der Programm-Pressekonferenz betonte der rheinland-pfälzische Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck den Kooperationsgeist der Trägerschaft, aus den veranstaltenden Gemeinden, der Landesstiftung Villa Musica und dem SWR. Ein Festival dieser Größenordnung und Qualität sei nur gemeinsam zu realisieren: „In einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz kann man nur dann so erfolgreich zusammenarbeiten, wenn die Partner miteinander harmonieren.“ Dies sei im Fall von RheinVokal gegeben.

Ins gleiche Horn stieß Jan Einig, Oberbürgermeister der Stadt Neuwied: Er sieht auch die „wunderbaren Spielstätten als Seele und Bindeglied“, um Hochkultur in die Region zu bringen. Das Festival bezeichnete der Vorsitzende des Vereins der RheinVokal-Kommunen als „Einladung zum musikalischen Kurzurlaub“: Zwischen Bingen und Remagen, Neuwied und Maria Laach könne man in wunderschönen Kirchen, Schlössern und Konzertsälen einen italienischen Sommer genießen. Vor und nach dem Konzert lade das mediterrane Ambiente der Straßencafés und historischen Altstädte zum Verweilen ein.

Das Programm präsentiert große Stimmen und vielversprechende Nachwuchstalente sowie Ensembles und Chöre mit spannenden Programmen, die auch über das Ziel Italien hinausgehen: Als die Programmplaner das SWR Vokalensemble einluden, unter der Leitung von Yuval Weinberg hebräische Chormusik aufzuführen, war der Krieg zwischen Israel und der Hamas noch nicht entbrannt. Umso wichtiger sei es, hier nun auch ein musikalisches Zeichen für Frieden und Völkerverständigung zu setzen. Auch der Kammerchor Stuttgart trägt dazu seinen Teil bei und singt neben Anton Bruckners e-Moll-Messe von Arvi Pärt das Stück „Da pacem“ und Hanns Eislers Postulat „Gegen den Krieg“.

Merkmal des Programms ist auch die Vielzahl herausragender Sopranistinnen: So kann man in diesem Jahr mit Valerie Eickhoff, Francesca Lombardi Mazzulli, Anna Lucia Richter und Nembulelo Yende interessante Persönlichkeiten ihres Fachs erleben. Auch im Ensemblebereich präsentiert RheinVokal mit Voces8 aus London und Cinquecento aus Wien wieder internationale Größen.

Der SWR wird elf der 19 Konzerte mitschneiden und zu einem späteren Zeitpunkt senden. Auch in der SWR-Mediathek bleiben sie lange verfügbar und werden zusätzlich oft von Partnersendern der Europäischen Rundfunkunion EBU in die jeweiligen Programme übernommen. Das komplette Programm ist mit detaillierten Angaben zu den Konzerten und Links zum Ticketerwerb unter https://www.rheinvokal.de/ einsehbar.

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