Rheingau Musik Festival startet am 22. Juni
OESTRICH-WINKEL (19. Februar 2024). Das Rheingau Musik Festival hat unbestritten Gewicht – und natürlich viel mehr als das gedruckte Programm der Saison, das alleine schon 575 Gramm auf die Waage bringt. Auf 168 Seiten informiert es über die 155 Konzerte, die man vom 22. Juni bis zum 7. September an 24 Spielstätten des Rheingaus und benachbarter Regionen erleben kann. 140.000 Karten dafür werden insgesamt angeboten. Damit bewegt man sich in etwa in der Größenordnung des Vorjahrs.
Blättert man das Programm durch, fällt vor allem die Vielfalt auf: Seit bald 40 Jahren – 2024 geht das Festival zum 37. Mal an den Start – steht man für Klassik vom Feinsten, hat das Angebot in den vergangenen Jahren jedoch sukzessive ausgeweitet, ohne einzelne Bereiche stiefmütterlich zu behandeln. Dabei wurden verschiedene Formate entwickelt, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf besondere Konzerte und -inhalte zu lenken.
In diesem Jahr stellt das Festival gleich vier herausragende Künstlerpersönlichkeiten in den Fokus: den Geiger Christian Tetzlaff, die Cellistin Anastasia Kobekina, den Pianisten Bruce Liu und die Jazz-Saxophonistin Candy Dulfer. Der Spot wird 2024 auf den Komponisten Antonin Dvořák gelenkt, dessen Werk an gleich zehn verschiedenen Abenden in den Mittelpunkt rückt. Buchstäblich ein weiterer Spot schwenkt nach Hollywood und beleuchtet mit zwölf Konzerten das Thema Filmmusik, wobei man große Namen wie den Geiger Daniel Hope, den Tenor Jonas Kaufmann oder die Pianistin Sophie Pacini begrüßt. Waren es im vergangenen Jahr Bachs Goldberg-Variationen, wirft das Festival in den Werkperspektiven nun aus verschiedenen Richtungen einen Blick auf Vivaldis „Vier Jahreszeiten“.
Von der kubanischen Insel, der man in den Vorjahren verstärkt konzertante Aufmerksamkeit geschenkt hatte, reist das Festival nun Richtung südamerikanisches Festland und widmet der Musik Brasiliens als Spiegelbild kultureller Vielfalt aus afrikanischen, portugiesischen und indigenen Einflüssen einen weiteren Programmschwerpunkt. Zu sieben verschiedenen Konzerten wurden Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die als kulturelle Botschafter von großer Klassik über Solo-Rezitals, Soul- und Jazzgesang bis hin zum spannenden Barock-Samba-Crossover alle Geschmäcker bedienen.
In das Programm für die „Großen“ ist mit vier verschiedenen Konzerten auch ein Festival für Kinder eingebunden. Zudem ergeht eine Einladung an Schulklassen, in Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern sowie Ensembles zu treten, wofür deren Besuche in den Klassenräumen individuell abgestimmt werden können. Informationen liefern auch zwölf Konzerttermine mit Einführungsvorträgen 45 Minuten vor Beginn. Eine neue Reihe heißt Ausgezeichnet! und gibt ausgewählten Wettberwerbsgewinnerinnen und -gewinnern die Möglichkeit, vor einem breiten und neugierigen Publikum und bei einem der wichtigsten europäischen Musikfestivals zu reüssieren.
Anstatt die Aufzählung der großen Namen aus der offiziellen Pressemeldung zu übernehmen, sei ein persönliches Durchblättern des auch online verfügbaren Programmhefts empfohlen: https://www.yumpu.com/de/document/read/68607986/rheingau-musik-festival-festivalprogramm-2024
Dass die öffentliche Hand traditionell 25.000 Euro zum Gesamtvolumen von acht Millionen Euro beisteuert, soll natürlich ebenso wenig verschwiegen werden wie die eigentlichen Säulen, auf denen dieses kulturelle Angebot ruht: Lotto Hessen engagiert sich in diesem Jahr erneut als Hauptsponsor des Rheingau Musik Festivals. Als Co-Sponsoren unterstützen die Fürst von Metternich Sektkellerei und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in Verbindung mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen das Festival. Als Premium-Projektpartner agieren die Brass-Gruppe, die Deutsche Leasing AG mit ihrer Tochter DAL, die R+V Allgemeine Versicherung AG und die UBS Deutschland AG, als Official Airline fungiert Lufthansa. Die Brita GmbH ist erneut Nachhaltigkeitspartner, außerdem ist Ferrero Genusspartner. Medienpartner des Festivals sind der Hessische Rundfunk sowie Deutschlandfunk, die Deutsche Welle und arte.
Die Nennung dieser Unternehmen ist dabei alles andere als ein journalistischer Kratzfuß, sondern soll geflissentlich an eines erinnern: Ohne das Engagement der Wirtschaft sowie die Beiträge und Spenden der Mitglieder des Fördervereins gäbe es das Rheingau Musik Festival in dieser Form schlicht nicht.