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Casting für Chorgesang

MAINZ (6. Dezember 2021). Corona hat der Chorlandschaft zugesetzt – auch der LandesJugendChor Rheinland-Pfalz (LJC) muss sich neu aufzustellen. Hierzu finden in den kommenden Monaten landesweit Vorsingen statt. Wir sprachen mit Chormanager Dr. Björn Rodday:

Herr Rodday, was für ein Chor ist der LJC?

Björn Rodday: Hierbei handelt es sich um eine Förderinstitution des Landes Rheinland-Pfalz, die sich in die anderen LandesJugendEnsembles einreiht: Es gibt ein klassisches Orchester, ein Blas- und ein Jazz-Orchester sowie ein Ensemble für Neue Musik. Träger ist der Landesmusikrat.

An wen richtet sich das Angebot?

Björn Rodday: An Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 26 Jahren. Und, das ist mir sehr wichtig, an alle jungen Menschen unabhängig von ihrem sozialen und Bildungshintergrund. In der Vergangenheit speiste sich der LJC fast ausschließlich aus dem gymnasialen Umfeld. Diese gewachsene Struktur wollen wir gerne ändern.

Wie viele Mitglieder hat der Chor?

Björn Rodday: Das variiert von Projekt zu Projekt, von denen wir pro Jahr in der Regel drei anbieten. Corona hat natürlich auch bei uns Spuren hinterlassen, so dass sich der LJC aktuell hart an der Grenze zur Singfähigkeit bewegt und dringend auf guten Nachwuchs angewiesen ist. Daher jetzt auch die Vorsingen, für die sich schon Interessierte mit 15 und bei besonderer Begabung auch schon mit 14 Jahren anmelden können, die dann auf das Singen im LJC individuell vorbereitet werden. Bewerben kann man sich unter www.ljc-rlp.de, wo wir auch über den Inhalt der Eignungsprüfung informieren.

Was wird denn verlangt?

Björn Rodday: Eine gesunde Stimme, Begabung und die Fähigkeit Noten zu lesen sind natürlich Voraussetzungen für das Singen im LJC. Und man sollte idealerweise Chorerfahrung mitbringen. Viele haben auch privat Gesangsunterreicht, was ebenfalls intensiv schult und qualifiziert. Der LJC ist ein Auswahlensemble, das man durchaus mit Sportkadern auf Landes- und Bundesebene vergleichen kann. Bei den Vorsingen entdecken wir hoffentlich viele neue, junge Talente für den Chorgesang.

Was erwartet einen denn, wenn man es geschafft hat?

Björn Rodday: Die Arbeit des LJC findet jeweils über das Jahr verteilt statt und wechselt auch von Genre zu Genre: mal a cappella, mal mit Orchester oder Jazz-Ensemble. Der LJC versteht sich dabei nicht als Ersatz für die frühere Chortätigkeit seiner Mitglieder, sondern als deren Ergänzung. So kann und soll man die neu gewonnen Erfahrungen durchaus auch mit nach Hause nehmen und weitergeben. Während der Arbeitsphasen erhalten die Mitglieder Stimmbildung und in Zukunft auch musiktheoretischen Unterricht.

Also bietet der LJC sehr mehr als „nur“ Singen?

Björn Rodday: Das Besondere am LJC Rheinland-Pfalz ist, dass er mit wechselnden musikalischen Leiterinnen und Leitern arbeitet, was durchaus ein Alleinstellungsmerkmal unter den Landesjugendchören bundesweit ist. So lernen die Sängerinnen und Sänger von Projekt zu Projekt verschiedene Dirigierpersönlichkeiten und -stile kennen, was die gemeinsame Arbeit zusätzlich spannend und attraktiv macht. All das erlebt man in einer mehrjährigen, tollen Chorgemeinschaft. Dazu gehören auch Chorreisen und Kooperationen mit großen Orchestern oder Profis wie dem SWR-Vokalensemble. Viele Mitglieder schlagen im Studium später entsprechende Richtungen ein, wobei ein Ensemble wie der LJC natürlich ein toller Wegbegleiter sein kann.

Teilnahmebedingungen und weitere Informationen zu den Vorsingen unter https://www.ljc-rlp.de.

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