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Ganz großes Kino im Theater

Es gibt Filme, die kennt der Autor in- und auswendig: Er kann die Dialoge mitsprechen, liebt Darsteller wie Handlung, schätzt das Können der Autoren und Regisseure gleichermaßen. Loriots „Ödipussi“ und „Papa ante portas“ gehören dazu. Und Peter Weirs „Der Club der toten Dichter“ aus dem Jahr 1989. Die Burgfestspiele Bad Vilbel haben das Stück in der Spielzeit 2023 auf die Bühne gebracht. Eine Inszenierung, die begeistert.

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Proviant für die Geistesnahrung

In Mainz wirkt seit nun mehr 60 Jahren das Deutsche Kabarettarchiv. Aus privater Inititaive eines einzelnen Kleinkunstfreundes entstanden, hat es sich mitlerweile zur Stiftung gewandelt, die im Proviant-Magazin nicht nur sammelt und bewahrt, sondern auch eigene Veranstaltungen und Ausstellungen präsentiert.

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Diese Königin wohnt unterm Dach

Die Orgel ist 2021 das „Instrument des Jahres“. Das zweite Vatikanische Konzil wertete die Kirchenmusik seinerzeit auf und sprach dabei auch der Orgel eine wichtige Aufgabe in der Gestaltung von Gottesdiensten zu. Andere genießen die Musik, die auf diesem Instrument erkllingt, eher mit profanen Ohren. Doch egal, ob „soli deo gloria“ oder „nur“ konzertant: Die „Königin der Instrumente“ übt auf viele eine faszinierende Anziehung auf. Wie auf Hans-Joachim Stenger, der im rheinhessischen Stadecken-Elsheim eine der größten Hausorgeln Deutschlands gebaut hat.

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Kunst im Quadrat

Was kommt nur an die Wand? Originale Kunstwerke? Nicht immer erschwinglich. Poster aus dem Möbelhaus? Nicht individuell genug. Die Lösung könnten Kunstdrucke ein, dachten sich Melisande und Tiziana Stuber aus Udenheim, stellten an diese jedoch sofort einige Anforderungen: Hochwertigkeit, Originalität und Vielfalt, vielleicht ja auch eine Limitierung und am besten von Künstlern mit Erfahrung, jedoch von einem Renommee, das noch zum normalen Geldbeutel passt.

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Jahrelang auf den Strich geschickt

Eine Hand hält einen Kreidestift und zeichnet ein großnasiges Männchen, das alsbald losmarschiert und jäh innehält: Die Linie ist zu Ende! Das bringt unser Männchen sofort auf 180 und lauthals zetert es, bis die Hand die Linie fortführt. Erkannt? Die Rede ist von Lui, dem tragischen Helden der Cartoon-Serie „La Linea“, die ab dem Jahr 1972 in über hundert Folgen über Bildschirme und Kinoleinwände flimmerte. Ihr Schöpfer Osvaldo Cavandoli wäre Anfang des Jahres hundert geworden.

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Ein Plädoyer für das Volkslied

Es schmerzt, wenn man einer Aussage zustimmen muss, die ausgerechnet von einem AfD-Politiker stammt: Die Rechtspopulisten im rheinland-pfälzischen Landtag hatten sich des Themas Volkslied angenommen und monierten, es finde viel zu wenig in den Lehrplänen der Schulen statt. Dem mag man nun mal nicht widersprechen – genauso wenig wie dem Satz: „Wer Volkslieder singt, begegnet unserer Kultur.“

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Das Leben ist manchmal ein Esel

Stille. Das einzige, was einem gerade ans Ohr dringt, ist das Malmen meiner Begleiterin: Gelassen kaut sie eine Brombeerranke, eine Distel, einen vom Baum gefallenen Apfel. Wir sind zu viert: meine Frau Susanne und ich, Lisa und ihre Tochter Gipsy. Susanne und ich sind 45 Jahre alt, Lisa 26 und Gipsy 22. Lisa und Gipsy sind Esel. Und mögen eben Brombeerranken.

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Ohne Musik keine Reformation

Die Reformation 1517 hätte ohne Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks kaum stattgefunden. Auch die Musik hatte in Form des Liedes einen großen Anteil daran, dass sich Luthers Lehre wie ein Lauffeuer verbreiten konnte.

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Das Parodieverfahren in Bachs Weihnachtsoratorium

Man muss sich schon ziemlich genau im Kantatenwerk Johann Sebastian Bachs auskennen, um beim Hören seines Weihnachtsoratoriums ein bestimmtes „Aha-Erlebnis“ zu haben. Denn es waren die weltlichen Kantaten, die dem Thomaskantor als Vorlage für Chöre und Arien für das spätere Oratorium dienten. Und doch: Mit neuem Text und in neuem Kontext schuf Bach auf wunderbare Weise gewissermaßen eine ganz neue Musik: BWV 248.

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Der Escort-Service eines Dinners

Welcher Wein passt zu welcher Speise? Bei einem Quiz kann man wählen: A, B, C oder D. Hier ist das leider nicht so einfach. Oder doch? Vielleicht passt der Wein ja auch zu mehreren Gerichten – am Ende zu allen? Oder verschiedene Weine kommen als Begleiter in Frage. Sommeliers und Chefköche können hier sicherlich hilfreiche Ratschläge erteilen. Letztendlich kann Ihnen aber nur eine oder einer die richtige Antwort geben, welcher Tropfen zu welcher Speise passt: Sie!

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Zwischen Mittelalter und Veggie-Day

Seit der verheerenden Terroranschläge in Belgiens Hauptstadt Brüssel ist das Land als Reiseziel derzeit eher unattraktiv geworden. Doch vollkommene Sicherheit kann niemand bieten. Und so empfiehlt sich die Stadt Gent trotzdem als Destination eines verlängerten Wochentripps.

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Ab ins Beet!

Vor allem das Privatfernsehen ist an Sendeformen reich, die Artikel 1 der Menschenrechte (das ist der mit der Würde) nicht unbedingt wörtlich nehmen. Zum Glück gibt es aber auch verantwortungsvolle Formate, in denen das TV neben der Unterhaltung auch seinem Bildungsauftrag gerecht wird. Der Wert dieser Produktionen lässt sich an vielerlei messen: Format, Inhalt, Qualität – und natürlich an den Protagonisten. Wir stellen einen vor.

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Coffee to stay!

Welches Getränk hat die meisten Aromen? Ist es a) der Wein, b) das Bier, c) der Tee oder d) der Kaffee? Instinktiv will man natürlich Antwort a) wählen, doch Dominic Müller, Geschäftsführer der Rösterei Müller in Bodenheim, belehrt einen eines Besseren: Es ist der Kaffee! „Kein Lebensmittel ist aromatischer. Von Natur aus hat Kaffee bis zu tausend Aromen“, erklärt der Röstmeister.

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Auszeit auf dem Meer

Wer träumt nicht davon, für eine Zeit lang dem Alltag, dem Arbeitsleben, dem gewohnten Umfeld zu entflehen um neue Horizonte zu entdecken? Judit Rahner und Lars Berg haben genau das gemacht: Auf ihrem Segelboot, der „Bommie“, fuhren sie gut drei Monate lang durchs Mittelmehr, entflohen also ihrem Alltag, dem Arbeitsleben und ihrem gewohnten Umfeld, um neue Horizonte zu entdecken.

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Faszinierende Welt der Eisriesen von Werfen

Wer schon mal einen Gletscher „live“ erlebt hat, ist beeindruckt von der mächtigen Erscheinung dieser Monumente aus gefrorenem Wasser. Nicht anders ergeht es den Besuchern der „Eisriesenwelt“ im österreichischen Werfen. 55 Kilometer von Salzburg entfernt liegt auf exakt 1.641 Metern Höhe über dem Meeresspiegel der Eingang zur größten Eishöhle der Erde, die ihren Erkundern ein ergreifendes Naturschauspiel bietet.

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Rheinhessen aus der Vogelperspektive

Vielleicht ist der Traum vom Fliegen ja so alt wie die Menschheit selbst? Heute muss man wenig tun, um abzuheben, auch wenn viele Menschen in der Region diesen Fortschritt angesichts des Fluglärms durchaus hinterfragen werden. Doch Fliegen ist nicht immer mit Getöse verbunden, sondern kann auch nahezu lautlos vor sich gehen. In einem Heißluftballon hört man nur zuweilen das Fauchen des Gasbrenners – ansonsten herrscht in rund 250 Metern Höhe vor allem eines: Stille.

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Musiker mit heilenden Händen

Geschichte wiederholt sich. Und wenn die Historie von Erfolg gekrönt war, ist dies auch wünschenswert: Vor 100 Jahren gründete Albert Schweitzer in Lambarene sein Urwaldspital; um die nötigen Mittel hierfür zu sammeln, konzertierte er unzählige Mal auf den Orgeln dieser Welt. 2013 finden daher nicht nur in Deutschland zahlreiche Benefizkonzerte statt, um an diesen großartigen Humanisten zu erinnern.

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Tischlein deck‘ Dich – ab

„Tiere essen“ heißt die wichtige und mutige Publikation von Jonathan Safran Foer. Jeder, der gerne Fleisch verzehrt, sollte als Alternative vielleicht mal diese Seiten „verschlingen“ – danach wird er sich entweder das Fleischessen oder das Lesen abgewöhnen. Letzteres wäre sicherlich der größere Verlust…

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Mit allen Sinnen kochen

Molekularküche? Das ist doch das mit den Kügelchen, dem Dampf, Geschmäckern, die zwar munden, aber einen optisch erst mal irritieren: eine Erdbeere schmeckt nach Tomate oder umgekehrt. Und dennoch: Ein solcher Umgang mit Nahrungsmitteln ist kein Hexenwerk, sondern eher Spielerei.

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Ferien in Göttervaters Kinderstube

Beim Zeus ist das schön hier! Die griechische Kyklade Naxos steht für weit mehr als feinsandige Badestrände im ansonsten von allen Göttern verlassenen Süden der Insel. Vor allem im Landesinneren erwarten den Besucher verwunschene Orte, malerische Dörfer und zur richtigen Jahreszeit das, worauf der Deutsche seit 20 Jahren wartet: blühende Landschaften.

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Da mal vorbeischauen?

„Haus Kreienhoop“ war Wohnhaus und Begegnungsstätte des 2007 verstorbenen Autors Walter Kempowski. Nach seinem Tod hält seine Frau Hildegard den Sitz der „Kempowski-Stiftung Haus Kreienhoop“ geöffnet. Ein Besuch lohnt sich.

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Grimsvötn scheint Musik zu lieben

Man mochte kaum an einen Zufall denken, als vor Tagen in Island der Vulkan Grimsvötn ausbrach und den Flugverkehr erneut durch eine vagabundierende Aschewolke beeinträchtigte: Vor einem Jahr war es der Eyjafjallajökull, der das Gastspiel von Menahem Pressler verhinderte. Doch Grimsvötn scheint Kammermusik zu lieben – und der Pianist konnte ungehindert anreisen.

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Steinway – ein Name, der klingt

Ausgerechnet in seiner Küche fertigte ein gewisser Heinrich Engelhard Steinweg, seines Zeichens Tischlermeister, 1836 einen Flügel. Seinen ersten Flügel. Und damit den ersten „Steinway“. Heute ist der Name Synonym für Präzision und Vollkommenheit, was Bau und vor allem Klang angeht. In allen großen Konzertsälen der Welt ist er mittlerweile zuhause, der Steinway.

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Das kollektive Gedächtnis der Satire

In Mainz wirkt seit über 50 Jahren das Deutsche Kabarettarchiv. Mittlerweile in eine Stiftung umgewandelt sammelt es akribisch alles, was mit Satire, Kabarett und Kleinkunst zu tun hat. Nicht nur Wissenschaftler schätzen die Arbeit der Archivare: Wer ein Chanson, ein Programm oder einen bestimmten Text sucht, wird hier fast immer fündig.

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Horst Lichter: ein Glückspilz, der die Menschen mag

„Und plötzlich guckst Du bis zum lieben Gott“ heißt die äußerst lesenswerte Biografie von Horst Lichter, den die Nation einerseits als Fernsehkoch, andererseits aber auch auf den Bühnen dieser Republik als wunderbaren Geschichtenerzähler erleben kann. Sein Leben ist ein bewegtes, voller Höhen und Tiefen, Momenten des Glücks und persönlichen wie gesundheitlichen Tiefschlägen. Nicht nur das Buch macht neugierig, diesen Menschen näher kennenzulernen.

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Unter Hundemenschen

Mainz und sein Umland scheinen sehr hundefreundlich zu sein: Die Phönixhalle, in die der bekannte Tiertrainer Martin Rütter zu seinem Themenabend „Hund – Deutsch / Deutsch – Hund“ eingeladen hat, ist komplett ausverkauft. Vierbeiner allerdings sind keine da – oder nur teilweise, denn angesichts der Jacken seiner Sitznachbarn müsste man sich aus den mitgebrachten Hundehaaren eigentlich ein paar ganz passable Caniden zusammenfilzen können.

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Vom Glück der potenzierten Pubertät

MAINZ (21. November 2011). Aktuell tourt Deutschlands dienstältester Komiker Jürgen von der Lippe mit seinem neuen Programm „So geht’s“ durchs Land und zeigt, wie man auch als älterer Mensch – seine Worte – ein erfolgreicher Komödiant sein kann. Angst, hiermit agil-ergraute Konkurrenz zu zeugen hat er nicht, wie er im Gespräch Schreibwolff.de erzählt.

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Heinz Becker mal ohne Kapp‘

„Ohne Kapp‘ – undenkbar“ hieß das zwölfte Programm des Kabarettisten Gerd Dudenhöffer, in dem er seine Kunstfigur Heinz Becker auf die Bühne schickt. Für Schreibwolff.de hat er die Kapp‘ mal abgenommen, um im Interview über sein Anliegen als Kabarettist zu sprechen.

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Buchbilder – Kunst, die (nicht) aus dem Rahmen fällt

Nicht nur im Atelier der Mainzer Journalistin, Biografin und Buchbinderin Emily Paersch hängen zahlreiche Buchbilder, sondern mittlerweile auch schon in vielen Wohnzimmern und Geschäftsräumen. Was Buchbilder sind? Hierfür ist es hilfreich, ein paar Jahre zurück zu schauen – ein paar Jahrhunderte sogar…

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Der Koch gibt den Komödianten

Angesichts des ausladenden Tourneeplans scheint dieser Hans in allen Gassen zu dampfen – auch wenn er Horst heißt. Den Nachnamen Lichter kennt mittlerweile jeder, ihm selbst scheint er gar nicht so wichtig: Für den Koch, der das Karma des kölschen Karnevals in die Küche zaubert, zählen ganz andere Werte. Und die haben nichts mit Cholesterin zu tun, auch wenn sein gehaltvolles Schmurgeln einen ganz gehörigen Anteil daran haben dürfte, dass der legendäre EU-Butterberg seit 2007 als abgetragen gilt.

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Achtung Aufnahme – für Mozarts Requiem

Meistersingerhalle Nürnberg: Wie Baukräne ragen die Mikrophongalgen über das Orchester- und Chorgestühl ins grelle Licht der Bühnenscheinwerfer. In einer knappen Stunde beginnt hier das letzte von drei Konzerten mit Schuberts As-Dur-Messe und dem „Requiem“ von Mozart, das der Windsbacher Knabenchor gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) und vier Solisten bereits in der Dresdner Frauenkirche und der ausverkauften Berliner Philharmonie aufgeführt hat. Die Besonderheit des heutigen Abends: Das Konzert wird für eine weitere CD des Labels Sony mitgeschnitten.

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Sorglos in Brandenburg – dank Friedrich dem Großen

Kaum hat man die Tore zu den weitläufigen Parkanlagen von Sanssouci durchschritten, passiert es: Obwohl einem kamerabehängte Gäste aus Fernost entgegen kommen und das quietschbunte Outfit des Kindes im modernen Buggy so gar nicht zur Welt von Barock und Rokoko passen will, ist man ihr hier doch näher als anderswo.

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Erinnern Sie sich noch an Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivführer, Urmel oder die Blechbüchsenarmee?

Markus Dorner ist einer von bundesweit über 400 professionellen Puppenspielern. Puppenspieler? Ja, Puppenspieler. Sofort beginnen in der Erinnerung Großmutter, Kasperle und das Krokodil oder Urmel und Ping Pinguin von der Augsburger Puppenkiste zu tanzen. Dabei hat die klassische Marionette eigentlich schon lange ausgedient, erzählt der Mann hinter dem Vorhang…

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Aufflammendes Streichholz und Pferdesattel?

Bis tief in die Nacht hat Petra Binz-Lockenvitz von der Wein-Fachzeitschrift „Selection“ mit ihrem Team Flaschen entkorkt: Über 2000 Weine – Kreszenzen der Burgunder-Familie und Tropfen aus Franken – stehen an den folgenden zwei Tagen in der Nackenheimer Carl Zuckmayer-Halle zur Verkostung an.

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Von Heißhunger und Weißglut

Der Kabarettist Dieter Nuhr hat einmal in einem seiner Programme unwiderlegbar die direkte Abstammung des Deutschen vom Neandertaler bewiesen, denn kaum klettere das Thermometer über 25 Grad Celsius, mache man hierzulande im Garten ein Feuer an – um zu grillen. Was Nuhrs Publikum zum Johlen bringt, ist doch des Nachdenkens wert: Warum grillt der Mensch gerne?

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